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Land:Deutschland
Breite (cm):16
Herstellungsland und -region:Deutschland
Original/Lizenzierter Nachdruck:Original
Produktart:Fotodruck
Rahmung:Ungerahmt
Verkäufertyp:Kunsthändler
Eigenschaften:Ungerahmt
Signiert:Nein
Material:Mattes Papier
Motiv:Friesen,Fischer,Nordsee,Helgoland,Alter Seemann,Porträt,Fischen
Stil:Kunst
Thema:Berufe,Fotografie,Helgoland
Bildfarbe:Sepia
Herstellungszeitraum:1900-1924
Farbe:Monochrom
Jahr:1912
Fotograf:Franz Schensky
Originalität:Limitierte Auflage Druck
Produktionsjahr:1912
Bildausrichtung:Porträt
Anzahltyp:Einzelwerk
Höhe (cm):23
Zeitraum:1900-1949
Herstellungsmethode:Fotodruck
Besonderheiten:Limitierte Auflage
Farbtyp:Monochrom
Verkaufseinheit:Einzelwerk
Größe:16 x 23 cm
Kunststil:Gegenständlich
Ein alter Seebär. Originaler Fotodruck von 1912. Nach einer Kunstphotographie von Hofphotograph Franz Schensky, Helgoland. Auf braunem Karton montiert. Größe 160 x 225 mm. Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand. Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!! 100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!! Besichtigung jederzeit möglich. 100% guarantee of authenticity – not a reproduction, not a reprint! Visit any time. Bitte warten, hier kommt gleich ein großes Bild!!! Aus großem Bildarchiv, weitere Angebote in meinem ebay-shop! Out of a large archiv, more offers in my ebay shop! Das Angebot wird als Sammlerstück verkauft – Urheberrechte sind im Kauf ausdrücklich NICHT enthalten!!! This offer is sold as a collector’s item only and no copyrights are being sold here. Weitere historische Originale finden Sie in meinem ebay-shop!!! For more original historical prints please take a look in my ebay-shop!!! Versand ausschließlich per Einschreiben. Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung! 20. Jahrhundert, Altdeutschland, Alte Berufe, Atelieraufnahme, Atelierfoto, Bekleidung, Beruf, Berufe, Berufsleben, Berufswelten, Berufswesen, Bildnis, Bildniskunst, Bildnisphotographie, Blaujacken, Branche, Branchen, D-27498 Helgoland, D-27498 Pinneberg, Deutsche Geschichte, deutsche Volkskraft, Deutsche Wirtschaft, Deutsche Wirtschaftsgeschichte, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, deutsches Volk, Deutschland, Ethnographie, Fotografie, Fotostudio, Friesen, German, Germans, Germany, Gewerbe, Gründerzeit, gute alte Zeit, Handwerk, Hanse, Heimat, Heimatbelege, Heimat, Heimatkunde, Helgoland, Helgoländer, historical, Historically, Historisch, Historische Bilder, History, Hochsee, Hochseeinsel, Hofphotograph, Inselbewohner, Kabinettfoto, Kabinett-Foto, Kabinettfotografie, Kabinettphotographie, Kaiserreich, Kaiserzeit, Kammerphotographie, Kostümkunde, Kreis Pinneberg, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstfotografie, Kunstgeschichte, Küste, Küstenbewohner, Landeskunde, Lichtbild, Lichtbildwesen, Lichtkunst, Lichtstimmung, Marine, Maritim, Monarchie , Nautic, Nautik, naval, navy, Niedersachsen, Norddeutschland, nordisch, Nordland, Nordmeer, Nordsee, Nordseebad, Nordseeküste, North sea, North sea, Nostalgia, Nostalgie, Ortsgeschichte, Ortskunde, Person, Personen und Porträts, Persönlichkeiten, Photografie, Photographica, Photographie, photography, Porträt, Porträtfotografie, Schiffahrt, Seebad Helgoland, Seefahrer, Seefahrt, Seemann, Tradition, Vintage Print, Volkskunde, Wilhelminische Ära, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, Wirtschaft, Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftsleben, Zweites Kaiserreich, Zweites Reich Franz Schensky, Helgoländer Fotograf (1871 – 1957). Einer der fotografischen Pioniere des 19. und 20. Jahrhunderts, der mit Blick und Technik eine Form entwickelte, die als Kunst bezeichnet werden muss. Er hat mit seiner künstlerischen Fotografie seine Insel berühmt gemacht. Allein 50 Goldmedaillen wurden ihm für seine bildnerischen Dokumente verliehen, die erste 1909 in Dresden. Franz Schensky gehört zu den international bedeutenden Schwarz/Weiß- Fotografen des 20. Jahrhunderts. Er ist einer der Pioniere der Schwarz-Weißfotografie und hat einen festen Platz in der deutschen Lichtbild-Geschichte. Zu seinem 50. Todestag gab es Ausstellungen im Helgoländer Heimatmuseum, im Kieler Landeshaus und in der Landesvertretung Schleswig-Holsteins in Berlin. Franz Angelo Schensky, deutscher Fotograf. Geboren am 23. August 1871, gestorben am 7. Januar in Schleswig. Helgoländer Fotograf. Einer der fotografischen Pioniere des 19. und 20. Jahrhunderts, der mit Blick und Technik eine Form entwickelte, die als Kunst bezeichnet werden muss. Er hat mit seiner künstlerischen Fotografie seine Insel berühmt gemacht. Franz Schensky, noch unter englischer Herrschaft auf Helgoland geboren, erlernte 1886 bei dem berühmten Fotografen Franz Tellgmann (1853-1933), der sein Hauptgeschäft in Mühlhausen in Thüringen hatte, das Fotografenhandwerk. Schensky begann seine Tätigkeit als Fotograf auf Helgoland wenige Monate bevor Kaiser Wilhelm II. die Insel Helgoland im Tausch mit Sansibar am 10. August 1890 von den Engländern in Besitz nahm. Fleiß und Können, sein akribi¬sches Arbeiten und der Kontakt zu inter¬national bekannten Fotografen ließen seinen Namen in der in- und ausländi¬schen Fachwelt bald bekannt werden. Allein 50 Goldmedaillen wurden ihm für seine bildnerischen Dokumente verliehen, die erste 1909 in Dresden. Franz Schensky gehört zu den international bedeutenden Schwarz/Weiß- Fotografen des 20. Jahrhunderts. Er ist einer der Pioniere der Schwarz-Weißfotografie und hat einen festen Platz in der deutschen Lichtbild-Geschichte. Zu seinem 50. Todestag gab es Ausstellungen im Helgoländer Heimatmuseum, im Kieler Landeshaus und in der Landesvertretung Schleswig-Holsteins in Berlin. Helgoland (niederdeutsch für Heiliges Land, friesisch und Halunder (Deät) Lun bzw. Hålilönj, englisch Heligoland, vermutlich gleicher Wortstamm wie Hallig, bei antiken Schriftstellern Abalus oder Basileia genannt) ist Deutschlands am weitesten vom Festland entfernte Nordsee-Insel in der Deutschen Bucht und die einzige Hochseeinsel Deutschlands. Helgoland ist zwar Teil des deutschen Wirtschaftsgebiets, gehört aber weder zum Zollgebiet der Europäischen Union (Art. 3 Abs. 1 ZK) noch zum deutschen Steuergebiet. Geografie Lage Helgoland, dessen Hauptinsel zusammen mit der benachbarten „Strandinsel“ Düne eine Gemeinde im Kreis Pinneberg im Bundesland Schleswig-Holstein bildet, stellt innerhalb der Deutschen Bucht die nordwestliche Begrenzung der Helgoländer Bucht dar und liegt etwa 70 km vom Festland entfernt. Beide Inseln liegen im Naturschutzgebiet Helgoländer Felssockel. Helgoland, das aus der rund 1 km² großen Hauptinsel sowie der etwa 0,7 km² großen Düne besteht, liegt etwa 70 Kilometer südwestlich der Südspitze von Sylt, 43 Kilometer westlich der Westküste der Halbinsel Eiderstedt, 62 Kilometer nordwestlich der Elbemündung, 55 Kilometer nordwestlich der niedersächsischen Küste bei Cuxhaven, 43 Kilometer nördlich von Wangerooge, 70 Kilometer nordöstlich von Norderney und 95 Kilometer nordöstlich von Borkum. Die genaue Lage von Helgoland ist 54°11′ nördliche Breite und 7°53′ östliche Länge. Hauptinsel Die Hauptinsel von Helgoland wird in das Oberland, das Mittelland und das Unterland unterteilt. Sie besitzt im Süden und im Norden einen kleinen Nichtbadestrand und fällt im Norden, Westen und Südwesten in steilen Klippen gut 50 Meter zum Meer hin ab; im Meer fällt das Gelände im Südwesten im Helgoländer Becken bis 56 m unter NN ab. Am Nordwestende der Hauptinsel befindet sich das bekannteste Wahrzeichen Helgolands – die Lange Anna. Düne Die benachbarte Insel Düne befindet sich jenseits der kleinen Meeresstraße Reede, die in Nord- und Südreede unterteilt wird, etwa 1,5 Kilometer östlich der helgoländischen Hauptinsel. Sie wird als Badeinsel bzw. als eine flache Strandinsel bezeichnet und war früher mit Helgoland verbunden. Klima Auf Helgoland herrscht typisches Hochseeklima mit ganzjährigen Niederschlägen und nur geringen tageszeitlichen Temperaturschwankungen. Die Winter sind mit durchschnittlich 2°C mild, wobei es häufig Nebel und nur wenig Sonnenschein gibt. Das Meer sorgt mit rund 5°C Wassertemperatur dafür, dass die Werte nur selten deutlich unter -5 °C sinken und dass Schnee nur selten fällt. Der Frühling beginnt erst spät, das heißt, die Temperaturen steigen meist erst ab Mai deutlich an. Im Sommer liegen dann die Temperaturen um 20°C oder knapp darunter, während es nachts mit 13 − 14 °C nur kaum kühler ist. Dazu kommen regelmäßige Niederschläge mit abwechselndem Sonnenschein. Die Wassertemperaturen der Nordsee steigen bis zum August auf 16 − 17 °C. Der Herbst beginnt im September; er ist die feuchteste Zeit des Jahres. Das bedeutet es ist mit Werten um 10°C mild und regnet an 15 − 20 Tagen pro Monat. Außerdem nimmt dann die Sonnenscheindauer rapide ab. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 9 °C, die jährlichen Niederschläge bei etwa 700 mm. Die Extremwerte liegen bei -18 °C im Februar und +31 °C im August. Die beste Reisezeit sind die Sommermonate von Mai bis September. Hochseeinsel Helgoland wird oft als „Deutschlands einzige Hochseeinsel“ bezeichnet, was nach der Definition von Hohe See nur rechtlich gesehen korrekt ist. Geografisch betrachtet muss beachtet werden, dass Helgoland zwar „auf offener See“, nicht jedoch im Tiefsee-Bereich wie z. B. im Atlantik liegt. Geologie Geologische Entstehung der Felseninsel Zechsteinmeer im ausgehenden Erdaltertum Die geologisch relevante Geschichte der Entstehung Helgolands beginnt vor etwa 260 Millionen Jahren. Somit beginnt die Entstehung Helgolands im ausgehenden Erdaltertum, genauer im geologischen Zeitalter des Perm. Im beginnenden Zechstein, der zweiten Abteilung des Perm, kam es auf dem Urkontinent Pangäa zu Meereseinbrüchen in Europa und Amerika und so zum Vordringen des arktischen Meeres im Gebiet des heutigen Mitteleuropa. Die Region Helgolands lag in diesem Zechstein-Meer, im so genannten Elbe-Trog. Auf Grund des ariden Klimas verdampfte das Wasser jedoch mit der Zeit wieder und hinterließ Kalke, Dolomite, Anhydrite und Salze als Verdunstungsrückstände, so genannte Evaporite, die im norddeutschen Raum als Zechstein-Sedimente untersucht und bestimmt worden sind. Ein interessanter paläontologischer Fund war der Parotosaurus helgolandicus. Es handelt sich hierbei um ein als Skelett auf Helgoland gefundenes Ur-Reptil, das eine Länge von 2,20 Meter hatte. Das Gewicht des im unteren Trias, vor ca. 245 Millionen Jahren lebenden Tieres ist nicht bekannt. Seine Augen waren sehr klein und saßen sehr hoch am Kopf. Es ist anzunehmen, dass er wie ein heutiges Krokodil an der Oberfläche Amphibien und Reptilien jagte. Sein Lebensraum waren periodisch trockenfallende Gewässer der Savanne, die es in dieser Zeit im Gebiet von Helgoland gab. Gesteinsbildung im Erdmittelalter Im frühen Erdmittelalter fanden die für Helgoland wichtigsten gesteinsbildenden Prozesse statt. Das zu Beginn der Trias herrschende tropische und subtropische Klima dominierte die Verwitterung der variskischen Gebirge im umgebenden Festland. Das Klima begünstigt eine lateritische Verwitterung, die im Endprodukt hohe Eisen- und Aluminiumgehalte vorweist. Die Oxidation dieser Verwitterungsprodukte führt zu einer starken Rotfärbung der typischen Buntsandstein-Sedimente in Mitteleuropa. Im Buntsandstein wurden große Mengen des Verwitterungsmaterials aus den Hochländern abgetragen und in tiefer liegenden Regionen sedimentiert. Im Gebiet Helgolands haben diese Ablagerungen eine Mächtigkeit von mehr als 1.000 Meter. Sie bilden den sichtbaren Teil der heutigen Felseninsel. Auch in der folgenden erdgeschichtlichen Abteilung des Muschelkalk war das Gebiet Helgolands Sedimentationsgebiet. Die Ablagerungen aus dieser Zeit haben eine Mächtigkeit von mehr als 300 Meter. Eine große Zahl von Fossilienfunden belegt zudem die günstigen Lebensbedingungen zu dieser Zeit. So wurden verschiedene Fische, Meeressaurier, Muscheln und Schnecken gefunden. Auch aus der vor 140 Millionen Jahren beginnenden Kreidezeit sind im Helgoländer Raum Sedimentschichten zu finden. In dieser Zeit war der gesamte Nordseeraum Meeresgebiet. Im marinen Bereich bildete sich unter warmen und feuchten Klimabedingungen eine reichhaltige Flora und Fauna, so dass die Kreideschichten heute äußerst fossilienreich sind. Salz-Aufstieg im Tertiär Die große Mächtigkeit der Sedimentschichten im Nordseeraum – auch schon im Mesozoikum – sind auch darin begründet, dass der Nordseeraum Senkungsgebiet war. Somit konnten selbst in den flacheren Meeren des Buntsandstein und Tertiär diese Senkungsgebiete immer wieder von dem aus den Gebirgen verfrachteten Verwitterungsmaterial aufgefüllt werden. Unter dem Druck des auflagernden Materials verfestigten sich die darunterliegenden Schichten zunehmend. Im direkten Zusammenhang mit dieser Verfestigung und somit der Zunahme der Dichte sowie des Drucks auf die unteren Schichten ist auch die Heraushebung des Helgoländer Buntsandsteinfelsens zu sehen. Im Laufe der Zeit lagerten sich über den permischen Salzgesteinen im Erdmittelalter die Schichten des Trias, der Kreide sowie des Tertiär ab. Jede neue Sedimentationsschicht hatte auch zur Folge, dass die jeweils unterlagernden Sedimente durch die Last der darüberlagernden Sedimente weiter verfestigt und verdichtet wurden. Die untenliegenden Salzgesteine lassen sich jedoch nur bis zu einer Dichte von maximal 2,2 g/cm³ verdichten. Mit zunehmender Tiefe und somit mit zunehmendem Druck erhöht sich der Dichtewert einer Schicht, so dass es im Bereich der Zechsteinsalze zu einer Dichteanomalie kam. Das Salzgestein reagierte plastisch auf den immer stärkeren Druck und neigte dazu, bevorzugt an Schwächezonen, wie Verwerfungen, aufzusteigen, um so zu einer Druckentlastung zu gelangen. Beim Aufstieg kommt es aber auch dazu, dass die aufliegenden Schichten mitgehoben werden. Man spricht bei diesem Phänomen von Salzkissen, in dessen Scheitelbereich Helgoland sich befindet. Die Aufwölbung des Buntsandsteins sowie der weiteren Schichten durch den Aufstieg des Salzes (Salztektonik) wird auch in der heutigen tektonischen Struktur Helgolands sichtbar. Der Scheitel der Salzstruktur verläuft von Nordwesten (Nordnordwest – NNW) nach Südosten (Südsüdost – SSO). Dies gibt die Streichrichtung der auflagernden Deckschichten an, die an den Abrasions-Plattformen im nördlichen Felswatt zu erkennen sind. Die Schichten sind bei der Aufwölbung gekippt worden, so dass heute eine Neigung der Buntsandsteinfelsen von circa 17 bis 20° zu erkennen ist. Somit finden wir an der Westseite Helgolands nach oben zeigende Schichten, während die Schichten an der Ostseite nach unten zeigen. Überprägung der neuentstandenen Felseninsel im Quartär Ausgangspunkt der Überprägung im Quartär ist die Klimaverschlechterung im ausgehenden Tertiär. Drei große Vereisungen haben bis in den nordmitteleuropäischen Raum zu einer starken Veränderung der Landschaft geführt. Während der Elstereiszeit (vor etwa 480.000 bis 300.000 Jahren) und der Saaleeiszeit (vor etwa 280.000 bis 130.000 Jahren) wurde auch Helgoland von der Vergletscherung erfasst, wovon abgelagerte Geschiebelehme bis heute zeugen. Das Vordringen des Eises dürfte in dieser Zeit auch zu einer starken Abtragung der gehobenen und gekippten Schichten bis hin zu einer Freilegung der Salzstruktur im Bereich des westlich vorgelagerten Görtels geführt haben. Das zwischen den Kaltzeiten vordringende Meer hat weiter zur Abrasion dieser Schichten beigetragen. Erst lange nach dem Ende der letzten Kaltzeit begann Helgoland im Zuge des ansteigenden Meeresspiegels, sich vor etwa 3.500 bis 4.000 Jahren vom Festland zu lösen, nachdem es zuvor lange Zeit über eine westlich verlaufende Landbrücke mit dem Festland Mitteleuropas verbunden war. Heutige Inselform Natürliche Veränderungen Die hauptsächlichen gestaltenden natürlichen Kräfte, die auf die Felseninsel einwirken, sind die Verwitterung sowie die Abrasion durch die Meeresbrandung. Bei der Verwitterung ist besonders das kühle Winterklima von Bedeutung. Die Kälte fördert die physikalische Verwitterung des Gesteins. Die Frosteinwirkung zerklüftet und zersprengt das Gestein und fördert Gesteinsschutt als Verwitterungsrest zu Tage, der am Fuß der Klippen angelagert wird. Hierbei wird das Kliff langsam zurückgedrängt und so die Insel verkleinert. Typisch für Helgoland war hierbei auch die Entstehung von Felsvorsprüngen (Hörner) mit dazwischenliegenden Buchten (Slaps). Im Laufe der Zeit und unter weiterem Meeres- und Wettereinfluss können diese Vorsprünge von Brandungstoren durchbrochen werden, die beim Einsturz der Bogenverbindung einzelne Felstürme (Stacks) hinterlassen. Der „Hengst“, heute als Lange Anna bezeichnet, ist mit einer Höhe von gut 48 m ein derartiger Stack, und der einzige, der sich bis heute gehalten hat. Anthropogene Veränderungen Die ersten menschlichen Eingriffe auf Helgoland sind auf die Gewinnung von Rohstoffen zurückzuführen. Eine umstrittene These geht von dem sog. Helgoländer Kupfererz im Buntsandstein aus. Hierbei handelt es sich um Rohkupfer in Sekundärlagerstätten, das heißt, diese sind Restvorkommen, die sich in der Helgoländer Region in Folge der Umlagerung von Ablagerungsmaterial aus dem variskischen Gebirge des Erdaltertums akkumuliert haben. Auch geringe Eisenerzanteile konnten hier nachgewiesen werden. Von einer vorgeschichtlichen Nutzung sollen die vor dem Südhafen entdeckten Reste eines Schmelzofens und Kupferbarrenfunde in den Gewässern um die Insel zeugen. Chemische Analysen der Holzkohleresten in den Kupferfunden verweisen auf das Hochmittelalter. Schriftliche Quellen aus der Zeit finden sich über den Verlust einer Schiffsladung Kupfer vor der Insel, aber nicht über eine Verhüttung auf Helgoland (Vgl. Panten). Von Bedeutung war ab dem Mittelalter der Muschelkalk- und Gipsabbau am damaligen Wittekliff. Dieser Abbau trug zu einer raschen Zerstörung der Steilfelsen bei, die 1720/1721 schließlich so instabil waren, dass sie einer Sturmflut nicht mehr standhalten konnten. Weitere Rohstoffprospektionen blieben erfolglos, so dass über die Vorkommen fossiler Brennstoffe im Bereich Helgolands bislang keine weiteren Angaben getroffen werden können. Schutzmaßnahmen veränderten die Gestalt der Insel weiter: Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die Felseninsel ungeschützt und hatte durch Abrasion und Verwitterung jährlich einen hohen Flächenverlust zu verzeichnen. Zum Ende des 19. Jahrhunderts begannen im Zuge einer zunehmenden Bebauung Planungen für einen wirksamen Brandungs- und Sturmflutschutz. Vorangetrieben wurden diese Planungen durch eine starke militärische Nutzung der Insel. So wurde bereits im Jahre 1903 mit dem Bau einer Schutzmauer auf der stärker witterungs- und brandungsgefährdeten Westseite begonnen, die 1927 fertig gestellt war. Im weiteren Verlauf wurden auch der Norden und der Osten der Hauptinsel in die Schutzmaßnahmen einbezogen, die die Grundlage für die Erschließung des Ostlandes waren. Später wurde auch die Düne in die Schutzmaßnahmen miteinbezogen. Vor der weiterhin voranschreitenden Verwitterung können jedoch auch die Schutzmauern nicht schützen. Davon zeugt der Verwitterungsschutt am Sockel der Steilküsten, der stellenweise schon bis an die Schutzmauern angelagert ist. Wurde dieser früher noch von den Sturmfluten fortgetragen, so staut er sich heute an den Ufermauern. Infolge dieser Entwicklung wird Helgoland zwar nicht mehr flächenmäßig kleiner, doch nun droht es auf lange Sicht unter den Schuttkegeln der Verwitterung, die sich langsam begrünen, zu versinken. Der letzte bedeutende und bis heute markante Eingriff in die Gestalt der Insel hat während und nach dem Zweiten Weltkrieg stattgefunden: Am 18. April 1945 war der damalige U-Boot-Stützpunkt Ziel eines massiven Luftangriffs der Briten, die die Insel in den Folgejahren als Übungsziel für die britische Luftwaffe nutzten. Von den Bombardierungen zeugen die Bombenkrater im heutigen Oberland. Zwei Jahre später, am 18. April 1947, sollten in einer Sprengung sämtliche militärischen Anlagen auf und unter der Insel sowie alte Munitionsbestände vernichtet werden, um so eine weitere Nutzung Helgolands aus militärischer Sicht unmöglich zu machen. Die Sprengung von ca. 6700 Tonnen Munition erschütterte die Insel mit ihrem Sockel bis in eine Tiefe von mehreren Kilometern und führte zu einer nachhaltigen Veränderung ihres Aussehens (Näheres dazu im Abschnitt Militärische Bedeutung). Geschichte Frühzeit und Antike Früheste Kulturspuren auf Helgoland reichen bis in die Jungsteinzeit zurück; auf dem Oberland sind mehrere Hügelgräber nachgewiesen. Eine früher bestehende Landverbindung zum Festland ist aufgrund des nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstiegs schon vor 4000 v. Chr. abgebrochen. Aus der Antike sind uns nur wenige Nachrichten über Nordeuropa überliefert worden. Aber in der Naturgeschichte Plinius d. Älteren wird mehrfach der heute nicht mehr erhaltene Reisebericht des Pytheas von Massilia (325 v. Chr.) zitiert. In folgender Textstelle ist offenbar von Helgoland die Rede: „Pytheas gibt an, ein germanisches Volk, die Guionen, wohne an einer Versumpfung des Ozeans, … eine Tagesreise von da liege die Insel Abalus; dorthin werde der Bernstein im Frühling von den Wellen getrieben und sei eigentlich eine geronnene Ausscheidung der See; die Anwohner gebrauchten ihn statt Holz zum Feuer und verkauften ihn an die benachbarten Teutonen. Timaeus stimmt ihm darin bei, nennt aber die Insel Basileia.“ Mittelalter Im 7. Jahrhundert war Helgoland von Friesen bewohnt. 700 gab es einen Bericht über einen Aufenthalt des Friesenherrschers Radbod auf Helgoland in der Heiligenlegende des Bischofs Willibrord von Utrecht, in der er über die friesische Gottheit Forseti berichtet. Willibrord versuchte zwischen 690 und 714 vergeblich, die Helgoländer Friesen zu missionieren. Die Christianisierung gelang erst 100 Jahre später durch Bischof Liudger von Münster, der alle Heiligtümer Forsetis vernichten ließ und den Helgoländer Häuptlingssohn Landicius zum Priester weihte. Damit fanden auch die anderen Insulaner zum Christentum. So wurde Helgoland früher als angrenzende Regionen missioniert. Kunde vom frühmittelalterlichen Heiligland gibt auch Adam von Bremen in seinen res gestae aus dem Jahre 1076. Häufig wird Helgoland auch mit der Piraterie in Verbindung gebracht. Klaus Störtebeker und die Likedeeler werden auch diese Insel als Stützpunkt genutzt haben, bis im Jahre 1401 ein Hamburger Flottenverband in der Nähe von Helgoland Störtebeker in einer Seeschlacht gefangen nehmen konnte. Ob dieser die Insel aber je betreten hat, ist nicht belegt. Wie das übrige Nordfriesland gelangte Helgoland im 12. und 13. Jahrhundert unter die dänische Krone und galt ab dem 14. Jahrhundert als Teil des Herzogtums Schleswig. Bei der Landesteilung von 1544 wurde Helgoland zunächst übersehen, dann aber per Losentscheid dem Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf zugesprochen. Bis 1713/21 gehörte die Insel zu diesem Herzogtum. Es hatte den Status einer Landschaft mit einem hohen Grad an Selbstverwaltung. Frühe Neuzeit 1720 zerstörte eine Sturmflut den Woal, die Landzunge zwischen dem roten Buntsandsteinfelsen der Hauptinsel und dem östlich gelegenen Witte Kliff, einem Kalkfelsen, dessen Abtragung durch die Nordsee aufgrund des dort bis ins 17. Jahrhundert betriebenen Steinbruchs beschleunigt wurde. Über den verbliebenen Klippen bildete sich die für den heutigen Badebetrieb wichtige Düneninsel. Als das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf nach dem Großen Nordischen Krieg 1713 und endgültig 1721 auf seine holsteinischen Landesteile reduziert wurde und auf die schleswigschen Besitzungen verzichten musste, wurde Helgoland Bestandteil eines weitgehend einheitlichen Herzogtums Schleswig unter der dänischen Krone. Während der Kontinentalsperre – 1806 von Napoleon gegen das Vereinigte Königreich verfügt – entwickelte sich Helgoland zu einem lebhaften Schmuggelplatz. Britische Herrschaft 1807 besetzten britische Truppen die Insel und gliederten sie als Kolonie in Großbritannien ein. Im Frieden von Kiel 1814 verblieb Helgoland bei den Briten (siehe Geschichte Dänemarks). Das Seebad Helgoland wurde 1826 von J. A. Siemens gegründet. Es kamen viele Schriftsteller und Intellektuelle auf die Insel. Der Verleger Campe machte regelmäßig auf der Insel Sommerurlaub. Heinrich Heine rühmte die Insel; wichtig war auch Ludolf Wienbargs Helgolandbuch. Der Dichter Hoffmann von Fallersleben machte auf Helgoland Urlaub und dichtete hier 1841 das Deutschlandlied nach einem „fröhlichen Besäufnis“. In der Helgoländer Urschrift gab es noch die Variante zur dritten Strophe: Stoßet an und ruft einstimmig: Hoch das deutsche Vaterland! Früher Höhepunkt der Popularität der Insel als Reiseziel waren die fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts. 1864 fand vor Helgoland ein Seegefecht zwischen Österreich und Dänemark statt Post Unter dänischer Verwaltung, bis 1807, gab es auf Helgoland kein geordnetes Postwesen. Die Fischer lebten sehr zurückgezogen. Die Engländer eroberten 1807 die Insel. Während der Kontinentalsperre diente sie als Handelsplatz. In dieser Zeit wurde die Post durch britische Schiffe besorgt. Nach Auflösung der Sperre ging das Postaufkommen wieder zurück. Die wenigen Briefe wurden durch das Stadtpostamt in Hamburg befördert. Jeder Schiffer, der von Cuxhaven nach Helgoland kam oder nach dorthin auslief, war verpflichtet, die Post mitzunehmen. Erst als Helgoland als Seebad in Mode kam, entstand wieder ein regelmäßiger Postbetrieb. Die Postschiffer (mail carrier) erhielten aus der britischen Kasse einen Zuschuss. Großbritannien übernahm am 1. Juli 1866 die Postagentur und verausgabte ab März 1867 eigene Briefmarken, diese allerdings bis 1875 weiterhin in Hamburgischer Kurantwährung (1 Mark = 16 Schillinge). Ab 1875 erschienen die Helgoländer Briefmarken mit englischem und deutschem Währungsaufdruck. Insgesamt sind 20 verschiedene Helgoland-Marken erschienen, die von Spezialisten in eine Vielzahl von Abarten unterschieden werden. Die Posthoheit endete mit dem Übergang zum Deutschen Reich im August 1890. Übergang von Großbritannien an Deutschland 1890 ging Helgoland im Helgoland-Sansibar-Vertrag von Großbritannien an das Deutsche Reich (und dort an das Königreich Preußen) über, wofür das Deutsche Reich auf seine Ansprüche auf das vor der Küste des damaligen Deutsch-Ostafrika liegende Sultanat Sansibar und auf andere Rechte in Ostafrika verzichtete. Durch den umgangssprachlichen Namen des Vertragswerks wird oft fälschlicherweise ein Tausch von Sansibar gegen Helgoland angenommen. Die Bevölkerung nannte es „Knopf gegen Hose“, womit sie ihre Meinung ausdrückte, dass nicht nur die Größe, sondern auch die Fruchtbarkeit beider Inseln sehr verschieden ist. Die Helgoländer selbst wurden nicht nach ihrer Meinung gefragt. Schon bald änderten sich ihre Lebensverhältnisse, da immer größere Teile ihrer Insel zu einer Seefestung ausgebaut wurden. In den Gewässern Helgolands fanden während des Ersten Weltkrieges 1914 das erste Seegefecht bei Helgoland und 1917 das zweite Seegefecht bei Helgoland statt. Die Bevölkerung wurde kurz nach Kriegsausbruch evakuiert und konnte erst 1918 wieder zurückkehren. Die militärischen Anlagen wurden zurückgebaut, aber nicht zerstört, und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erneut ausgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 war die Insel nach einem verheerenden Bombardement der britischen Luftwaffe am 18. April unbewohnbar und wurde evakuiert. Kurz zuvor hatte eine lokale Gruppe versucht, mit den Briten Kontakt aufzunehmen, um den bevorstehenden Angriff und damit die Zerstörung ihrer Heimat kurz vor dem bevorstehenden Kriegsende zu verhindern. Die sechs Männer wurden jedoch verraten und wenige Tage später in Cuxhaven erschossen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Insel von den Briten militärisch genutzt, siehe Abschnitt Militärische Bedeutung. Die evakuierten Helgoländer bewiesen Zusammenhalt und starteten verschiedene politische Initiativen bis hinauf zur gerade in das Amt getretenen Bundesregierung. Im März 1948 wurde die UNO um Hilfe gebeten. Appelle an den Papst und das britische Unterhaus folgten. Am 20. Dezember 1950 besetzten die zwei Heidelberger Studenten René Leudesdorff und Georg von Hatzfeld die Insel und hissten eine deutsche Fahne und die Fahne der Europäischen Bewegung. Dies löste eine breite Bewegung zur Rettung Helgolands aus. Nachdem der Deutsche Bundestag im Januar 1951 einstimmig die Freigabe der Insel gefordert hatte, gaben die Briten am 1. März 1952 Helgoland wieder an die Bundesrepublik Deutschland zurück. Der Bevölkerung wurde erlaubt, wieder auf ihre Insel zurückzukehren. Siehe auch: Volkmar Zühlsdorff Nach dem Wiederaufbau im einheitlichen Stil der Zeit leben die Helgoländer vom Fremdenverkehr und Kurbetrieb, näheres im Abschnitt Tourismus. Helgoland wurde 1962 als Nordseeheilbad staatlich anerkannt. Militärische Bedeutung Kaiser Wilhelm II. ließ Helgoland, das nahe der Mündung des damals neuerstellten, wirtschaftlich und strategisch wichtigen Kaiser-Wilhelm-Kanals (Heute: Nord-Ostsee-Kanal) liegt, zu einem Marinestützpunkt ausbauen. Diese militärische Funktion hatte die Seefestung Helgoland auch noch im Zweiten Weltkrieg; sie erreichte ihren Höhepunkt mit dem Projekt Hummerschere, durch welches das heutige Nord-Ost-Gelände entstand. Dass besonders von den Briten der Insel im 2. Weltkrieg keine hohe militärische Bedeutung beigemessen wurde, ist daraus ablesbar, dass die Insel im Zweiten Weltkrieg zunächst kaum bombardiert wurde. Durch die Entwicklung der Luftwaffe haben Inseln ihre strategische Bedeutung verloren. Erst als die Briten schon vor Bremen standen, am 18. April 1945 um 12 Uhr Mittags richtete ein britischer Luftangriff mit 971 Bombern besonders im Unterland großen Schaden an. Es folgte am 18. April 1947 der erfolglose Versuch der Briten, die Insel zu sprengen – die bis heute größte nichtnukleare Sprengung der Geschichte. Rund 4000 Torpedoköpfe, fast 9000 Wasserbomben und über 91.000 Granaten verschiedensten Kalibers, insgesamt 6700 Tonnen Sprengstoff, waren im Tunnellabyrinth des U-Boot-Bunkers und bei den Küstenbatterien gestapelt; pünktlich um 13 Uhr wurde die riesige Explosion von Bord des Kabellegers „Lasso“ ausgelöst. Ein gewaltiger Feuerstrahl und eine fast tausend Meter hohe Rauchsäule schossen in den Himmel. Die Zerstörung der Insel misslang. Die Explosionen trugen große Mengen Gesteins ab, sodass das Mittelland entstand. Schließlich blieb Helgoland militärisches Sperrgebiet und Übungsgelände für die britische Luftwaffe bis zur Rückgabe der Insel an die Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1952. Heute betreibt die deutsche Marine auf Helgoland unter anderem einen SAR-Rettungshubschrauberstützpunkt. Klima Helgoland hat ein sehr gesundes Hochseeklima. Es ist nahezu pollenfrei und damit ideal für Allergiker. Die Insel hat sogar das wintermildeste Klima Deutschlands; Wintertiefsttemperaturen von tiefer als −5 °C sind selten. Die golfstromerwärmte Nordsee wirkt als Wärmespeicher. Wegen der Hochseelage werden die kalten Nordost- bzw. Ostwinde aus Russland abgeschwächt, die Wintertemperaturen können bis zu 10 °C höher als zum Beispiel in Hamburg liegen. Die Frühlinge sind recht kühl, die Herbste sind oft noch recht warm und dauern länger. Helgoland weist mehr Sonnenstunden als das deutsche Festland auf. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts standen stattliche regelmäßig fruchtende Feigen auf der Insel. Noch heute steht aus dieser Zeit in der Oberstadt ein sehr alter Maulbeerbaum. Auspflanzversuche mit Hanfpalmen, Honigpalmen und anderen Palmen sowie anderen auf dem deutschen Festland nicht oder nur bedingt winterharten subtropischen Pflanzen (Lorbeer, Yucca, Cordyline, Steineiche und andere) seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts sind teilweise erfolgreich verlaufen. Tourismus Helgoland ist ein staatlich anerkanntes Seeheilbad. Es stehen etwa 2.000 Betten in Privatquartieren, Pensionen und Hotels zur Verfügung. Geologische Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die „Lange Anna“ und der Lummenfelsen. Die der Hauptinsel vorgelagerte und per Fähre zu erreichende Düne ist bevorzugtes Ziel derjenigen Urlauber, die nicht nur als Tagestouristen auf Helgoland verweilen und vor dem täglichen Touristenandrang dorthin „flüchten“. Auf der Düne teilen sich die Badegäste an manchen Tagen den Strand mit einigen Seehunden und Kegelrobben, die ihre Scheu gegenüber Menschen weitgehend abgelegt haben. Auf der Düne befindet sich auch der kleine Flugplatz Helgoland-Düne, von dem aus in etwa 20 bis 30 Minuten das deutsche Festland erreicht werden kann. Eine in Deutschland einmalige Touristenattraktion ist das Ausbooten von den Fähren zur Landungsbrücke. Dieses Ausbooten wird mit offenen, kräftig gebauten sog. Börtebooten bzw. Ruddern (Landessprache) vollzogen. Die Bootsform der Rudder stammt noch aus der Zeit, als Helgoland vom Fischfang und später vom Lotsengeschäft in der Deutschen Bucht und den Flussmündungen der Weser und Elbe lebte. Da die Insel bis zum Bau eines Marinehafens kurz vor dem Ersten Weltkrieg über keinen eigenen Hafen verfügte, landeten die Boote Winter wie Sommer am Südstrand der Hauptinsel an. Im Zuge der Errichtung des Seebades Helgoland und der Einrichtung einer Versicherung der Börtebootbetreiber auf Gegenseitigkeit wurde das Ausbooten auf der Reede vor dem Strand eingerichtet. Seit Inbetriebnahme des heutigen Südhafens entschieden zweierlei Gründe gegen die Nutzung desselben für die Seebäderschifffahrt; war es zunächst und bis nach Ende des Zweiten Weltkrieges die ausschließlich militärische Nutzung, die ein Einlaufen der Seebäderschiffe verbot, sprach danach die Praktikabilität für die Beibehaltung des Ausbootens: Für die oft täglich bis zu sieben Seebäderschiffe ist einfach zu wenig Platz im Hafen. Auch die notwendige Wassertiefe ist nicht für jedes Schiff vorhanden. Eine Ausnahme bilden die schnellen Katamaranfähren, die den Südhafen direkt ansteuern und die typischen Tagestouristen beispielsweise von Borkum und Norddeich Mole/Norderney nach Helgoland bringen, aber auch zwischen Hamburg und der Insel verkehren und so den Alltag der Bewohner erheblich erleichtern. In der Wintersaison von Oktober bis März steuert ein einziges Seebäderschiff ebenfalls den Südhafen an. Alle übrigen Katamarane und Seebäderschiffe haben in dieser Zeit den Betrieb eingestellt. Ein Ausbooten wäre in dieser Jahreszeit nicht besonders reizvoll und je nach Witterung auch zu gefährlich, außerdem fahren in der Nebensaison zum größten Teil nur Einwohner oder Verwandte mit dem Schiff. Diese eine Verbindung zum Festland stellt derzeit auf der Linie nach Cuxhaven die Funny Girl mehrmals wöchentlich sicher. Weiterhin sind gut 400 m der alten unterirdischen und mehrere Kilometer langen Bunkeranlagen und Schutzräume in Führungen begehbar. Die genaue Zahl und Länge der unterirdischen Gänge auf der Insel sind nach wie vor unbekannt. Ein sehenswertes Gebäude ist die St.-Nicolai-Kirche auf dem Oberland mit einigen alten und neuen künstlerischen Ausstattungen. Nicht als Sehenswürdigkeit gedacht, aber bei nautischem Interesse sehenswert, ist der größte Seenotkreuzer der DGzRS, die „Hermann Marwede”, sowie als Beispiel für ein SWATH der Lotsen-Tender (abwechselnd „Duhnen“ und „Döse“). Wirtschaft Die Bevölkerung Helgolands lebt heute größtenteils von Einnahmen aus dem Tourismus. Auf Helgoland gibt es nach wie vor Duty-free-Shops. Daneben gibt es Handwerksbetriebe und seit 1892 eine weltweit angesehene Forschungseinrichtung: die Biologische Anstalt Helgoland (BAH). Diese erforscht die Grundlagen des Lebens im Meer mit Schwerpunkten in der Nordsee und im Wattenmeer. Seit 1998 gehört die BAH zum Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) mit Sitz in Bremerhaven. Eine weitere Forschungseinrichtung ist die Vogelwarte Helgoland, die früher Teil der BAH war. Infolge der Zerstörungen auf Helgoland nahm sie 1947 ihren Hauptsitz in Wilhelmshaven und heißt jetzt Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“. Die Vogelwarte auf Helgoland ist heute eine Außenstelle dieses Institutes. Wappen Blasonierung: „Zweimal geteilt von Grün, Rot und Silber. “[2] Helgoland besitzt das älteste Wappen im Kreis Pinneberg. Es stammt aus dem Jahre 1696 und beruht auf einer von Herzog Friedrich IV. verliehenen Schifffahrtsflagge. Die Farben des Wappens wurden erst im 19. Jahrhundert mit dem Erscheinungsbild der Insel begründet. „Grün ist das Land, rot ist die Kant (rot ist die Wand), weiß ist der Sand, das sind die Farben von Helgoland (Grön is dat Land, rot is de Kant, witt is de Sand, dat sünd de Farven vun’t hillige Land).“ Sprachen Neben dem Standarddeutsch und dem auch Halunder genannten Helgoländisch, einem eigenständigen, nordfriesischen Dialekt, beherrschen viele vor allem ältere Helgoländer auch noch Plattdeutsch bzw. Niedersächsisch. Mit Landesgesetz vom 24. Dezember 2004 wurde Friesisch neben Deutsch Amtssprache auf Helgoland. Siehe auch: Friesen-Droapen Bauwerke Auf Helgoland befindet sich ein Sendeturm sehr ungewöhnlicher Bauweise. Der Richtfunkturm Helgoland ist als Stahlfachwerkkonstruktion mit dreieckigem Querschnitt ausgeführt, die noch zusätzlich mit Pardunen gesichert ist. In unmittelbarer Nähe zum Richtfunkturm steht der Leuchtturm auf dem Oberland. Der im Zweiten Weltkrieg als Flakturm bzw. Flakleitstand konzipierte Bau wurde 1952 als Leuchtturm in Betrieb genommen und besitzt das lichtstärkste deutsche Feuer mit einer Tragweite von 42 Seemeilen, so dass der Lichtstrahl in klaren Nächten bis zu den ostfriesischen Inseln auszumachen ist. In den unteren zwei Stockwerken des Leuchtturms wurde zur Zeit des Kalten Kriegs ein Atombunker eingebaut; die Scheinfenster in diesen Stockwerken wurden nur aus stilistischen Gründen angebracht. In der Nähe des Hafens auf dem Unterland befindet sich in einem schlichten Fabrikgebäude eine Meerwasserentsalzungsanlage, mit der das Helgoländer Trinkwasser gewonnen wird. Der Preis des Wassers ist etwa vier Mal höher als auf dem Festland. Besichtigen kann man allein die St. Nikolai-Kirche, deren Innenausstattung zum Teil noch aus der alten zerstörten Inselkirche stammt. Verkehr Die Anreise nach Helgoland kann per Schiff oder Flugzeug erfolgen. Während der Touristensaison fahren täglich sog. Seebäderschiffe sowie schnelle Katamaranfähren von verschiedenen Häfen auf dem deutschen Festland und teilweise auch von den nord- und ostfriesischen Häfen nach Helgoland. Wichtigste Häfen für den Helgolandverkehr sind Büsum (Reederei Rahder und Reederei Cassen Eils), Cuxhaven (FRS Förde Reederei Seetouristik), Bremerhaven (FRS Förde Reederei Seetouristik) und Wilhelmshaven (Reederei Aktiengesellschaft Ems). Im Gegensatz zu den Katamaranfähren dürfen die Seebäderschiffe den Hafen von Helgoland nicht direkt anlaufen, so dass die Schiffe auf Reede gehen müssen. Dort müssen die Passagiere in die kleinen Börteboote, die sie dann an Land bringen, umsteigen. Während der Wintermonate verkehrt nur ein Schiff regelmäßig (mehrmals wöchentlich) nach Helgoland. Die MS “Funny Girl” der Reederei Cassen Eils fährt ab Cuxhaven und darf in jener Zeit den Helgoländer Hafen anlaufen. Regelmäßige Flugverbindungen von und nach Helgoland werden u.a. durch die Fluggesellschaften OLT (von nach Bremerhaven und Heide/Büsum), Air Hamburg (von/nach Hamburg), FLN Frisia Luftverkehr Norden ab/bis Norden-Norddeich sowie LFH Luftverkehr Friesland-Harle (ab/bis Wittmund-Carolinensiel) angeboten. Auf Helgoland dürfen gemäß StVO § 50 keine Kraftfahrzeuge oder Fahrräder geführt werden. Diese in Deutschland einmalige Sonderregelung wurde eingeführt, nicht etwa weil das Radfahren auf Helgoland zu gefährlich wäre, sondern um eine Verschandelung der Insel mit Verkehrszeichen zu verhindern. Von dem Verbot ausgenommen sind die durch StVO § 35 mit Sonderrechten ausgestatteten Rettungskräfte. Dies sind hier der Rettungsdienst, die Polizei (die Helgoländer Polizei besitzt seit Januar 2007 ein eigenes Fahrzeug), die Feuerwehr sowie der Zoll. In den Wintermonaten gibt es eine Ausnahmegenehmigung der Landesregierung für Kinder und Jugendliche zur Benutzung eines Fahrrads. Außerdem sind einige Baufahrzeuge mit Verbrennungsmotor im Einsatz. Der Personen- und Warenverkehr wird, soweit er nicht zu Fuß möglich ist, mit Elektrokarren bewältigt. Trotzdem gibt es eine Fußgängerampel: Sie steht auf der Düne und warnt vor landenden Flugzeugen. Persönlichkeiten Söhne und Töchter der Stadt James Krüss (1926–1997), deutscher Dichter, Schriftsteller und Kinderbuchautor; James-Krüss-Museum wird 2007 eingeweiht Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798–1874), Dichter; schrieb 1841 auf der Insel das Lied der Deutschen. René Leudesdorff und Georg von Hatzfeld, Studenten; besetzten die Insel 1950 und lösten somit eine Bewegung zur Rückgabe der Insel an Deutschland aus. Franz Schensky (1871–1957), Fotograf Werner Heisenberg, Physiker; entwickelte während eines Helgoland-Aufenthaltes grundlegende Ideen seiner Theorie über die Quantenmechanik, welche die Heisenbergsche Unschärferelation beinhaltet; ein Gedenkstein auf dem Oberland erinnert daran. Sonstiges Auf Helgoland gibt es keine Mehrwertsteuer. Helgoland entspricht nahezu perfekt der Beschreibung der Insel in der Nordsee, auf der sich das Zauberergefängnis Askaban aus den Harry-Potter-Romanen befindet. Werner Heisenberg entwickelte in den 1920er Jahren während eines Helgoland-Aufenthaltes grundlegende Ideen seiner Theorie über die Quantenmechanik, welche die Heisenbergsche Unschärferelation beinhaltet; ein Gedenkstein auf dem Oberland erinnert daran. Im Zweiten Weltkrieg fiel die erste Bombe auf deutschem Boden am 3. Dezember 1939 auf Helgoland. Seit 1974 besteht eine Städtepartnerschaft mit Millstatt in Österreich Die Satire-Zeitung Helgoländer Vorbote hat mit der Insel nichts zu tun; sie berichtet nur marginal in der Rubrik „Lokales“ über Helgoland und entsteht in Berlin und Bochum. Die Insel ist bekannt für ihr heilendes Meerwasser. Jürgen Spanuth vertritt die Theorie, dass das Zentrum des sagenumwobenen Atlantis vor Helgoland gelegen habe. Darauf weist eine Tafel hin, die am Anleger bei der kleinen Rot-Kreuz-Station angebracht worden ist.
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